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AutorenbildOle von 2Radventure

Der Malerweg

Aktualisiert: 8. Juli

Ein Marathon - genau diese Distanz haben wir in mehr als 9 Stunden auf einem Teil des schönsten Wanderweges Deutschlands mit über 1400HM zurückgelegt. Durch das Elbsandsteingebirge im Nationalpark Sächsische Schweiz führt der Malerweg mit insgesamt 8 Etappen. Die vermeindlich schönsten Segmente haben wir uns vor die Brust genommen und getestet, was die Beine so hergeben.


Nach der Anreise am Vortag und einem energiereichen Abendessen, ging es in den frühen Morgenstunden schon auf die Strecke. Keine Zeit verlieren und einfach nur Kilometer für Kilometer hinter sich lassen.


Schon zu Beginn der Tour bekamen wir die typischen Sandsteinfelsen und viele schöne Ausblicke zu Gesicht. Die Belohnung für die damit verbundenen Höhenmeter, die man als Norddeutscher schnell unterschätzt.



Und dann kam der Moment, auf den ich schon gewartet habe: Der Kampf gegen den Körper. Meine neuen Wanderschuhe von Lowa haben einen guten Job gemacht, was jedoch nichts daran änderte, dass die Füße und Beine Stück für Stück müder wurden. Wenn man denkt, der Aufstieg ist hart, hat man den Abstieg vergessen. Für mich war der Abstieg für die Gelenke anspruchsvoller als der Weg nach oben.


Eine gute Ablenkung von der Erschöpfung und dem Schmerz war die Freude darüber, wie wir die Abstiege hinter uns ließen: Wie alte Männer mit kaputten Knien nahmen wir jeden Abschnitt der Strecke in Angriff und konnten das Zwischenziel in Schmilka an der Elbe kaum erwarten. Von dort aus ging es nur noch ebenerdig weiter.


Nach kurzem Innehalten und einem Appell an die Vernunft, änderten wir die Routenführung und entschieden uns für den direkten Weg an der Elbe bis zur Unterkunft nach Bad Schandau. Uns war klar, dass alles andere unsere Grenzen deutlich überschreiten würde und wir die schönsten Passagen und Höhenmeter schon hinter uns haben.


Die letzten 5 Kilometer waren nochmal eine Erfahrung für sich. Es ist erstaunlich wie der Geist den am Boden liegenden Körper Schritt für Schritt "anschreit", einfach weiter zu machen und vermeindliche Grenzen verschiebt.


Als wir nach einem kurzen Umweg zum Supermarkt endlich in der Unterkunft waren, überkam mich wieder ein Gefühl, welches mich nach solchen Touren regelmäßig beflügelt: Man spürt sich wieder! Die Natur, die Ausblicke, der Schmerz, die allgegenwärtige Erschöpfung, jegliche Grenzüberschreitungen und der Stolz über die gemeinsam erbrachte Leistung, lassen mich auf ihre eigene Art und Weise lebendig fühlen.


Vielen Dank an Toni und Paul für dieses mega Abenteuer!








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